Ist ihre Internetgeschwindigkeit zu langsam? Dauern Downloads zu lange? Ruckeln hochauflösende Videos? Testen Sie unbedingt ihre DSL-Geschwindigkeit! Das Tempo lässt sich auf unterschiedlichen Wegen ermitteln. Ob Sie mit 2, 6, 16oder 50 Megabits surfen, wird über den Vertrag festgelegt, den Sie mit einem Internetprovider abschließen. Unternehmen wie die Telekom, Vodafone oder O2 bieten derartige Vertragsverhältnisse an. Für einen geringen Aufpreis sind manchmal auch Geschwindigkeiten von 100 oder sogar 200 Megabits möglich.
Wenn die Internetgeschwindigkeit nicht erreicht wird, für die monatliche Grundgebühren entrichtet werden, sind Verbraucher zu Recht empört. Allerdings ist eine langsame Verbindung, die nicht den Erwartungen entspricht, in Deutschland nicht ungewöhnlich. Daher bewerben die Provider die angebotenen DSL-Geschwindigkeiten oftmals mit dem Hinweis „bis zu“.
Trotzdem sollten Sie die Geschwindigkeit der Verbindung prüfen, um zu analysieren, ob die Geschwindigkeit zumindest annähernd dem Internetvertrag entspricht. Doch dabei müssen Sie einige Punkte beachten.
Viele Menschen nutzen sogenannte Geschwindigkeitstests, die im Internet angeboten werden. Doch mit diesen Hilfsmitteln lässt sich das Tempo oftmals nur ungenau bestimmen. Tatsächlich dienen viele Geschwindigkeits- oder Speedtests nur der groben Orientierung. Dabei gibt es sinnvollere Möglichkeiten, durch die die Internetverbindung geprüft werden kann. Wir verraten die Wege, durch die Sie das DSL-Tempo korrekt messen.
Die Geschwindigkeit im Internet prüfen
Große Onlineangebote von technischen Fachzeitschriften wie Computerbild beinhalten oftmals einen Speed- oder Geschwindigkeitstest, der ganz einfach über die Internetseite aufgerufen wird. Zuvor müssen einige Daten eingegeben werden. So geben Sie dort die Geschwindigkeit ein, für die Sie monatliche Geldbeträge an den Provider entrichten. Oftmals müssen Sie auch dessen Namen in eine Maske eingeben, bevor der Test gestartet wird.
Zwar versprechen die Anbieter ganz genaue Analysen, allerdings sind die Ergebnisse mit Vorsicht zu genießen. Letztendlich liefern fast alle DSL-Geschwindigkeitstests, die im Internet angeboten werden, nur einen relativen Richtwert, der nicht immer hilfreich ist. Das hat mehrere Gründe.
Viele Tests, die über den Webbrowser aufgerufen werden, können nicht die hohen Datenraten senden, die über neue VDSL- und Kabelanschlüsse empfangen werden kann. Dann ist der DSL-Geschwindigkeitstest also zu langsam, um die Datenverbindung auszureizen.
Anderseits führen viele Verbraucher den Speedtest nebenbei aus. So wird die Prüfung über eine langsamere WLAN-Verbindung ausgeführt, das oftmals als künstliche Bremse wirken kann, weil sie durch viele äußere Faktoren beeinflusst und verlangsamt wird. Während der Online-Prüfung werden kleinere Datenpakete von einem Server auf den Computer geladen.
Das letztliche Endergebnis, wie schnell der Rechner die Prüfungsdaten herunterladen konnte, wird nach dem Test angezeigt. Dabei prüfen derartige Tests nur den Weg des Datenpakets, das vom Server über unterschiedliche Router bis zur Vermittlungsstelle gesandt wurde, bevor es durch das Modem und den Router in den Computer gelangte.
Wenn die letztlich angezeigte Geschwindigkeit zu langsam ist, hat dies unterschiedliche Ursachen. Das langsame Tempo kann zum Beispiel auch durch die Gegenseite entstehen. Wenn der fremde Server durch viele Zugriffe überlastet ist, leidet die Geschwindigkeit, ohne dass Ihre Internetverbindung verantwortlich ist.
Ein niedriges Tempo entsteht manchmal auch durch einen Router im Internet, der überlastet ist. Auch Kabel oder falsche Einstellungen in Ihrem eigenen Router können die Geschwindigkeit beinträchtigen.
Weil die Gegenseite im Internet zumindest zeitweilig zu langsam ist, kann das Endergebnis, das durch die DSL-Tests ermittelt wird, von einem zum anderen Test variieren.
Einige Onlinetests liefern aber auch gute Ergebnisse. So können Sie das Online-Tool der Bundesnetzagentur zur Analyse Ihrer Internetverbindung verwenden. Es ist schnell genug, um auch rasante Internetverbindungen mit vielen Datenpaketen zu versorgen. Um ein möglichst genaues Ergebnis zu erzielen, sollten Sie vor dem Test durch die Wohnung gehen.
Trennen Sie sämtliche Geräte vom Netzwerk, bevor Sie einen einzelnen Rechner nutzen, den Sie unbedingt mit einem LAN-Kabel an den Router anschließen sollten. Schließen Sie nicht genutzte Anwendungen. Zum Test sollte nur das Fenster des Browsers geöffnet sein. Beachten Sie außerdem, dass auch Virenscanner das Ergebnis verfälschen können. Viele Virenprogramme lassen sich aber zeitweilig deaktivieren, damit Sie derartige Tests durchführen können.
Das Tempo des Routers im Webinterface abrufen
Oftmals können sich Verbraucher die relativ ungenauen DSL-Speedtests sparen. Schließlich wird die DSL-Geschwindigkeit auch durch den Router analysiert. Neuere DSL-Router zeigen die erreichten Geschwindigkeiten an, wenn das entsprechende Menü im Webinterface aufgerufen wird. Das reale Tempo des DSL-Anschlusses wird durch das Modem, das manchmal in den Router integriert ist, und der DSL-Vermittlungsstelle verhandelt. Die synchronisierten Endgeräte handeln die vorhandene Bandbreite dynamisch aus, um einen optimalen Datentransfer zu gewährleisten.
Das in einen Router integrierte Modem kennt die Geschwindigkeit der Internetverbindung. Im Webinterface des Routers kann oftmals auf diese Daten zugegriffen werden. So zeigen die Fritz!Boxen die Geschwindigkeit über das Benutzermenü an. Sie müssen bei derartigen Routern lediglich im Menüpunkt „Erweiterte Einstellungen“ auf den Bereich „DSL-Information“ zugreifen. Dann wird die reale Geschwindigkeit Ihrer DSL-Verbindung angezeigt.
Bei der Nutzung eines VDSL– oder Kabelrouters kann oftmals ebenfalls auf eine Anzeige der Verbindungsgeschwindigkeit zugriffen werden. Viele aktuelle DSL Router, die zum Beispiel von Linksys, TP-Link oder Netgear produziert werden, zeigen ebenfalls an, welches Tempo zur Verfügung steht. Das liegt am manchmal externen Modem, das im Abgleich mit der Gegenstelle des DSL-Anbieters für optimales Tempo sorgt, indem Frequenzbereiche abgeglichen werden.
Auf störungsfreien Frequenzen werden die Daten schneller übertragen als in gestörten Bereichen. Daher erreichen Sie nicht immer das Tempo, das der DSL-Anbieter verspricht.
Wenn die Daten des Routers aber dem abgeschlossenen Vertrag widersprechen, sollten Sie die Ursache herausfinden. Es ist durchaus möglich, dass ein langsamer Router die Datenverbindung ins Internet ausbremst. Durch einen neuen Router entsteht zumeist ein besseres WLAN-Signal. Gerade ältere Netzwerkgeräte funken nur auf dem 2,4 Gigahertz-Frequenzband. Neuere Router können oftmals auch den Frequenzbereich von 5 Gigahertz nutzen, der wesentlich schneller ist. Sie besitzen zudem oftmals Gigabit-LAN-Ports, die eine schnelle Kabelverbindung zu Endgeräten ermöglichen.
Die Verbindung kann durch ältere LAN-Kabel, die nicht gut abgeschirmt sind, verlangsamt werden. Durch den Austausch von Kabeln, die nicht dem schnellen CAT-6 Standard entsprechen, kann die DSL-Geschwindigkeit an Endgeräten oftmals erhöht werden. Noch besser sind CAT7-Kabel, die dem neuen Gigabit-Transverfahren gewachsen sind. Achten Sie aber auf jeden Fall darauf, dass die Firmware des Routers auf dem neusten Stand ist. Die meisten Geräte lassen sich über das Webinterface aktualisieren, was manchmal das Tempo verbessern kann.