G&L USA Kiloton Test (2024)

Als G&L Anfang 2016 ein neues Bassmodell angekündigten, gab es in der Szene heftige Spekulationen darüber, was sich die Company aus Fullerton wohl diesmal für uns Tieftöner ausgedacht haben könnte. Im Herbst wurde dann der Vorgang gelüftet und G&L präsentierte ihren neuen Sprössling, dem sie den stolzen Namen “Kiloton” mit auf den Weg gaben.

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Genau genommen handelt es sich beim Kiloton nicht wirklich um eine Neuentwicklung, sondern um eine Kombination der Features zweier sehr populärer G&L Bassmodelle: Kurz gesagt wurde der elegante SB-2 statt mit der üblichen P/J-Tonabnehmerkonfiguration schlicht und einfach mit dem Magnetic Field Design Humbucker aus der L-Serie ausgestattet. Ob den Entwicklern aus Fullerton die Verschmelzung zweier G&L-Klassiker gelungen ist, wollen wir in diesem bonedo-Test herausfinden.

Details

Auf den ersten Blick erinnert der Kiloton an einen alten Bekannten aus dem Hause Fender. Ganz klar: die Korpusform orientiert sich an Leos legendärem Precision Bass. Der Kiloton wirkt mit seinen geschwungenen Linien und den schlankeren Korpushörnern allerdings etwas eleganter und graziler als sein Vorbild.
Für den Korpus meines Testkandidaten kommt altbewährte Erle zum Einsatz, und als Finish wurde eine schlichte “Alpine White”-Hochglanzlackierung gewählt. Der Kiloton ist allerdings auch als Sumpfesche-Version und mit attraktiven Premier-Finishes erhältlich. Passend zur Korpusfarbe wurde mein Test-Kiloton mit einem dreilagigen Pickguard in weiß/schwarz/weiß ausgestattet.
Aufgrund seiner relativ traditionellen Precision-Optik und dem kernigen Name würden viele Tieftöner beim Kiloton vielleicht auch ein eher kerniges Halsprofil vermuten. Doch weit gefehlt, das jüngste G&L-Modell besitzt nämlich einen sehr zierlichen Jazz-Bass-Hals mit einer klassischen Sattelbreite von 38 mm.

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1/5 Die Optik des G&L Kiloton trägt eindeutig die Handschrift von Leo Fender und orientiert sich am legendären Precision Bass.

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2/5 Der in Alpine White gehaltene Korpus besteht aus Erle, wahlweise ist der Bass auch als Sumpfesche-Version erhältlich.

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3/5 Die Verarbeitung ist ist rundum tadellos.

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4/5 G&L liefert den Kiloton inklusive einem passenden Rechteck-Koffer.

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5/5 Das schwarze Case verfügt über drei Schnappverschlüsse und einen Tragegriff an der richtigen Position.

Klassisch ist auch die Materialwahl der sechsfach verschraubten Halskonstruktion: Das Profil besteht aus Hard Rock Maple, darauf sitzt ein Griffbrett aus Palisander. 21 Bünde im Medium Jumbo-Format und große runde Perlmutteinlagen komplettieren schließlich den Hals. Die Bundierungen aller USA G&L-Bässe werden übrigens mit einer Plek-Maschine optimiert, damit die Saitenlage der Instrumente möglichst perfekt für einen hohen Spielkomfort eingestellt werden kann.

Fotostrecke: 3 Bilder Fotostrecke Beim Hals mit einer klassischen Sattelbreite von 38 mm kommt Hard Rock Maple zum Einsatz. 3 Bilder
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1/3 Beim Hals mit einer klassischen Sattelbreite von 38 mm kommt Hard Rock Maple zum Einsatz.

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2/3 Dank Sechsfach-Verschraubung ist der Hals bombenfest mit dem Korpus verbunden.

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3/3 Das Palisander-Griffbrett ist mit 21 Bünden beschlagen, die zusätzlich mit einer Plek-Maschine optimiert wurden.

Optimierte Hardware-Komponenten tragen wiederum ihren Teil zum hervorragenden Schwingungsverhalten der Instrumente bei. Eine nicht zu unterschätzende Rolle spielt dabei ohne Zweifel die von Leo Fender entwickelte Saddle-Lock-Bridge, welche nicht wie herkömmliche Brückenkonstruktionen flach auf den Korpus sitzt, sondern mit einem massiven Metallblock tief in das Korpusholz greift. Die soliden Saitenreiter können außerdem mit einer Imbusschraube an der unteren Flanke der Brücke nach der Justierung der Saitenlage arretiert werden, um Vibrationen oder einen Bewegung der Reiter zu unterbinden.

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1/3 Die massive, von Leo Fender entwickelte und patentierte G&L Saddle-Lock-Bridge greift mit einem massiven Metallblock tief in das Korpusholz.

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2/3 Intonation und Oktavreinheit lassen sich durch die einzeln justierbaren Saitenreiter optimal anpassen.

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3/3 Die Saiten werden durch passende Öffnungen im Steg eingefädelt und in Richtung Sattel geführt.

Einen gleichermaßen hochwertigen Eindruck wie die Brücke machen die Ultralite-Tuner von G&L, die neben einem runden Saitenniederhalter in einer Reihe auf der Kopfplatte des Kiloton sitzen. Die leichten offenen Stimmmechaniken im Vintage-Stil laufen butterweich und arbeiten sehr exakt.

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1/2 Auf dem Headstock befinden sich vier G&L Ultralite Mechaniken in offener Bauweise,…

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2/2 …die butterweich laufen und ein exaktes Stimmen ermöglichen.

Für die Tonabnahme ist beim Kiloton, wie in der Einleitung bereits erwähnt, der von Leo Fender entwickelte MFD-Tonabnehmer (Magnetic Field Design) zuständig. Der mit Keramik-Magneten und individuell justierbaren Polepieces ausgestattete Humbucker ist für seinen kräftigen und klaren Sound bekannt und kommt seit vielen Jahren in einigen anderen Modellen von G&L zum Einsatz – wie beispielsweise dem L-2500.

Fotostrecke: 5 Bilder Fotostrecke Wie bei der L-Serie kommt beim Kiloton ein MFD-Humbucker mit individuell justierbaren Polepieces zum Einsatz. 5 Bilder
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1/5 Wie bei der L-Serie kommt beim Kiloton ein MFD-Humbucker mit individuell justierbaren Polepieces zum Einsatz.

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2/5 Die passive Klangregelung beschränkt sich auf einen Volume- und einen Tone-Regler.

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3/5 Die Potis sind mit verchromten, griffigen Metall-Potiknöpfen ausgestattet.

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4/5 Ein kleiner Mini-Switch erlaubt es, den Pickup im parallelen, seriellen oder gesplitteten Modus zu betreiben.

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5/5 Das Anschlusskabel wird an die in der Zarge angebrachte Klinkenbuchse angeschlossen.

Mithilfe eines kleinen Schalters kann der MFD-Humbucker beim Kiloton im parallelen, im seriellen oder auch im gesplitteten Modus (bei dem nur die vordere Spule eines jeden Pickups arbeitet) betrieben werden. Hier wurde also für einige Klangvariationen gesorgt! Das Regler-Set des Kiloton ist insgesamt recht simpel, denn neben dem Pickup-Schalter gibt es im co*ckpit lediglich einen Lautstärkeregler sowie eine passive Tonblende.

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Author: Chrissy Homenick

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